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Madison, eine lebensfrohe Labrador Retrieverin, sprang früher begeistert auf, wenn sie „Willst du raus?“ hörte, und begrüßte mich schwanzwedelnd an der Tür. Doch mit etwa zwölf Jahren änderte sich ihr Verhalten: Sie begann ziellos zu wandern, erkannte mich manchmal nicht und lief nachts unruhig hin und her. Als Tierärztin wusste ich sofort, was dahintersteckte: Hundedemenz, auch bekannt als Kognitives Dysfunktionssyndrom (CDS/CCD).
Viele Hundehalter führen ähnliche Veränderungen auf „normales Altern“ zurück und sprechen sie nicht beim Tierarzt an. Da diese Verhaltensänderungen in der Praxis nicht immer auffallen, bleiben Gehirnprobleme oft unerkannt. Fragst du dich, ob dein Hund betroffen ist – oder möchtest du die Gehirngesundheit deines Hundes gezielt fördern? Hier erfährst du Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung und Präventionsmöglichkeiten.
CDS ist mehr als normales Altern. Bei normalem Altern treten körperliche und geistige Veränderungen auf, die das tägliche Leben nicht gravierend beeinträchtigen. Erst wenn die Lebensqualität deutlich leidet, liegt meist CDS vor.¹
Typische Symptome sind Desorientierung, veränderte Interaktionen mit Menschen oder anderen Tieren, ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus, Inkontinenz, Veränderungen im Aktivitätsniveau, Angstzustände sowie Probleme beim Lernen und Erinnern. Tierärzte fassen diese Symptome im Akronym DISHAAL zusammen. Auch Katzen können an kognitiven Störungen leiden, jedoch mit anderen Symptomen und eigener Klassifikation.¹
CDS weist Parallelen zur Alzheimer-Krankheit beim Menschen auf. Auch hier sind strukturelle Veränderungen im Gehirn nachweisbar: Schrumpfen bestimmter Gehirnareale, verminderte Durchblutung, Verlust von Nervenzellen, geringere Mengen an Botenstoffen, Ablagerung von Toxinen sowie Bildung von Beta-Amyloid- und Tau-Proteinen.¹
Eine Studie zeigte: CDS tritt bei 28 % der Hunde im Alter von 11–12 Jahren und bei 68 % der Hunde im Alter von 15–16 Jahren auf.²
Körperliche Gesundheit und Gehirngesundheit hängen eng zusammen. Hunde in guter körperlicher und neurologischer Verfassung haben durchschnittlich eine bessere Gehirnfunktion als solche mit chronischen Erkrankungen oder Bewegungsmangel.³
Die Diagnose erfolgt als Ausschlussdiagnose: Andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen (z. B. Arthrose, hormonelle Störungen, Nieren‑ oder Magen-Darm-Erkrankungen, neurologische Leiden) müssen ausgeschlossen werden.
Wichtige Hinweise liefert das Verhalten zu Hause, das Halter beobachten. Hilfreiche Fragebögen sind:
Sprich deinen Tierarzt darauf an. Frühes Monitoring ist ab etwa 7 Jahren empfehlenswert (rasseabhängig).³
Neben einer gründlichen körperlichen und neurologischen Untersuchung können auch Blutuntersuchungen sinnvoll sein.
CDS ist nicht heilbar. Es kann die Mensch-Hund-Bindung erheblich belasten (z. B. durch fehlendes Erkennen oder nächtliche Unruhe) und die Lebensqualität stark beeinträchtigen, wodurch auch die Lebenserwartung sinken kann.³
Eine frühzeitige Erkennung und ein gezieltes Management können jedoch Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern. Früh zu handeln, ist entscheidend.³
Ohne Behandlung entwickeln fast 50 % der Hunde mit einem CDS-Symptom innerhalb von 6–18 Monaten weitere Symptome.⁵ Die Therapie sollte mehrgleisig erfolgen – durch Anpassungen im Umfeld, medizinische Maßnahmen und gezielte Ernährung.¹ ³ ⁴
Eine vollständige Prävention ist unwahrscheinlich, aber durch gezielte Unterstützung lässt sich die Gehirnfunktion länger erhalten.
Studien belegen, dass Behandlungen Symptome verbessern und neue Probleme verzögern können. Die beste Prävention kombiniert aufmerksames Beobachten mit frühzeitiger Intervention.⁵
Bildgebende Verfahren wie MRT können bei Bedarf Veränderungen sichtbar machen.
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